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Sound Quake Soundsystem History
In
den späten 80ern und frühen 90ern gab es
in Deutschland wenig Gelegenheit Dancehall Reggae Parties
zu erleben. Eine Ausnahme waren die gelegentlichen Gastauftritte
des Londoner Radio DJ´s David Rodigans und seines
MC´s Papa Face im Neons in der Nähe von Bielefeld.
Bei diesen legendären Parties des "Reggae Ambassadors" Rodigan
waren die zukünftigen Sound Quake Mitglieder fast
immer dabei. Das Neons war sozusagen der Ort ihrer Reggae
Sozialisation und Rodigan der musikalische "Vater" der
jungen Soundbwoys.
Doch
die eigentliche Liebe zur Musik wurde bei den ersten
Urlaubsreisen von Jan und Rappa 1992 und 1993 von Zuke
an die Nordküste Jamaicas entwickelt. Hier bekam man
einen originalen Einblick in die Dancehall Kultur: mit
Reggae Artists, die nahezu Götterstatus auf der karibischen
Insel genießen; aber auch Soundsystems, die durch
perfekte Arbeitsteilung ein Maximum an Entertainment aufbauen
können. Das Soundsystem, das die Jungs während
des ersten Besuchs am meisten beeinflusste war Bass Odyssey,
die jeden Dienstag im benachbarten Dorf eine Party veranstalteten,
bei der die aktuellen jamaikanischen Hits gespielt wurden.
Diese Hits gab es fast alle ausschließlich auf den
kleinen 7" Singles, die in Deutschland sehr schwer
zu bekommen waren und deswegen von den Detmoldern tonnenweise
aus Jamaica mitgebracht wurden.
Daheim
in Detmold wurden auf den lokalen Hip Hop Parties, die
Rappa machte, kleine Reggae Sets von Bimma gebracht,
die so gut beim Publikum ankamen, dass auf späteren
Dances immer weniger Rap lief aber dafür die Reggae
Sets immer ausgedehnter wurden. Allerdings liefen diese
Parties noch nicht unter dem Namen Sound Quake.
Der
Name Sound Quake entstand erst als im Sommer 1994 Bimma
und Zuke die zweite Reise nach Jamaica machten. Zum einen
wollten sie neue Platten kaufen zum anderen wollten sie
eventuell ein Dubplate aufnehmen. Dubplates sind spezielle
Platten, Kunststoff Acetate, auf denen Künstler das
jeweilige Soundsystem ( das genug Geld bezahlt! ) als das "beste
der Welt" besingen. Als Soundsystem braucht man also
einen Namen, nach ein paar schlaflosen Nächten hatte
Rappa den Namen Sound Quake in die Runde gebracht, auf
den sich alle einigen konnten. Auf Jamaica wurden dann
frische Reggae Singles gekauft und das erste Sound Quake
Dubplate konnte im Roof Studio in Ocho Rios aufgenommen
werden. Sound Quake hatte sein erstes Aushängeschild,
zwar von unbekannten Artists, aber trotzdem gut.
Ein
anderes Aushängeschild ist das "Cyber Dread
2000" Logo, das Sascha Eichholz, ein Design Student
aus Würzburg, für Sound Quake entworfen hat.
Der Sound Quake Schriftzug stammt von Katja Schäfer
einer Freundin der drei Quaker, die diesen für einen
der ersten Flyer entworfen hatte.
Ein großes Problem des jungen Soundsystems ist die
Beschaffung der Schallplatten gewesen. Es gab zwar einige
auf Reggae spezialisierte Schallplattenläden in Deutschland,
diese hatten aber meist nur CD´s, LP`s oder 12" Maxis
im Angebot, die für Reggae Soundsystems weniger interessant
sind. Und da man leider nicht genug Geld hatte um alle
paar Wochen nach Jamaica zu fahren, um dort Platten zu
kaufen, nutzte man die guten Kontakte, um sich regelmäßig
Reggae 7" aus Kingston zuschicken zu lassen. Daran
waren auch verschiedene Schallplattenläden in ganz
Deutschland interessiert, so dass im Januar 1995 der erste
Jamaica 7" Single Großhandel in Kontinentaleuropa
eröffnet worden war. Das hört sich toll an, war
aber nur ein ganz kleiner Laden, der nur ein paar hundert
Platten pro Woche verkaufen konnte. Für die Dancehall
Szene war dies dennoch ein enorm wichtiger Schritt, da
nun ein Versorgungsnetz entstand, das Reggae viel zugänglicher
für interessierte Leute machte und es somit keine
reine Geheimwissenschaft für verschrobene "Underground
Freaks" blieb.
Natürlich war der Platten Vertrieb auch ein Vorteil
für das Sound Quake Soundsystem, da erstens alle aktuellen
Platten zur Verfügung standen, und man sich zweitens
auch einen Namen außerhalb der Provinz machte. So
spielten die Drei sehr bald nicht mehr nur in Detmold,
sondern auch in großen Städten wie Hannover,
Hamburg und Berlin.
Der
erste auswärts Auftritt war 1995 in Mühlheim
a. d. Ruhr, wo man zusammen mit Top Frankin` in einem kleinen
Keller Club auch sogleich den ersten Soundclash hatte,
der nach Meinung des Publikums und der Sound Quaker (damals
noch mit MC Mark Hamlett) auch gewonnen worden wäre,
wenn die Herren von der Polizei nicht Top Frankin` zur
Hilfe gekommen wären, indem sie den Dance wegen angeblicher
Ruhestörung vorzeitig beendeten .
1995
waren Zuke, Rappa und Bimma alle jeweils einzeln auf
Jamaica gewesen, um den Platten Versand anzukurbeln und
um das Soundsystem weiter aufzubauen. Es wurden weitere
Dubplates aufgenommen - von so bekannten Artists wie
Simpleton, Merciless und Bounty Killer, technische Geräte
wie Lickshots wurden gekauft, und insgesamt gewannen
die Jungs ein besserer Einblick in das jamaikanische
Dancehall Business.
Das
tiefergehende Verständnis für die Musik
ermöglichte es den Soundbwoys auch auf dem Reggae
Carnival ´96 in Bristol England bestehen zu können
und den Respekt des ganzen Publikums ( einige Tausend )
zu bekommen. Später in diesem Jahr hatte Sound Quake
auf Jamaica einige Dances zusammen mit lokalen Sounds gehabt,
einen sogar mit Bass Odyssey, bei dem die Gunst des Publikums
auf der Seite des Underdogs aus Deutschland lag. Anschließend
wurde ein Interview auf Irie FM, dem bekanntesten jamaikanischen
Radio Sender, gegeben, das inselweit gesendet wurde.
1997
wurde Selector Lazy Youth als Verstärkung gewonnen,
so dass Bimma die Stellung als MC einnahm. Nach dem Wechsel
Lazy Youths zu Kingstone aus Köln, blieb Bimma der
MC, mixte aber zudem noch die Scheiben, die Rappa für
ihn selected hatte. Zuke war der Operator, der die Sound
EFX in die Sets einstreute. Big Mark wurde Engineer und
ist für die maximale Soundqualität bei den Dances
verantwortlich. Dieses eingespielte Team, in dem jeder
seine Rolle professionell übernimmt, ist der Garant
für die vielen guten Sound Quake Parties in Deutschland,
Holland, England, der Schweiz und auf Jamaica. Die Soundbwoys
von einst sind nun zu gestandenen Soundmen geworden!